Epilepsie ist die häufigste chronische neurologische Erkrankung des Hundes. Prof. Dr. Andrea Fischer, die Leiterin der Abteilung Neurologie an der Kleintierklinik der LMU, hat die Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“ initiiert. „Das Leben mit einem an Epilepsie erkrankten Haustier verändert auch das eigene Leben“, erklärt Prof. Fischer und fährt fort: „Ich vergleiche die Situation immer mit der von Eltern, die ein an Epilepsie erkranktes Kind haben. Die Tierbesitzer brauchen in dieser Situation einen Ansprechpartner, der die Einstellung auf die Medikamente begleitet und auch in Notfallsituationen zur Verfügung steht.“
Zusammenarbeit mit Epilepsie-Experten aus Veterinär- und Humanmedizin
Wir sind international vernetzt in der International Veterinary Epilepsy Task Force und dem Canine Epilepsy and Dyskinesia Consortium. Aktuelle Forschungsprojekte sollen Daten zur Epilepsie und nicht-epileptischen Bewegungsstörungen (Dyskinesien) bei Hunden international einheitlich erheben. Hierfür haben Prof. Fischer und Prof. Lohi von der Canine Genetics Group der Universität Helsinki gemeinsam einen internationalen Epilepsie- und Dyskinesiefragebogen entworfen, der hier jedem Besitzer eines Hundes mit Epilepsie zur Verfügung steht. Besonders wichtig sind uns auch unsere Kooperationen, z. B. mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover bei aktuellen Studien, sowie mit dem humanmedizinischen Netzwerk Epilepsie bei der Beschreibung von Parallelen in den Ausprägungen von Epilepsie bei Hunden und Kindern. Ein großer Forschungserfolg der Kooperation unseren humanmedizinischen und genetischen Kooperationspartnern war die Entdeckung eines Epilepsie Gens bei Hunden der Rasse Rhodesian Ridgeback. Diese Epilepsie ähnelt einer der häufigsten Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen, der juvenilen myoklonischen Epilepsie, in vielen Aspekten. Diese Arbeit wurde kürzlich mit einem renommierten Epilepsiepreis aus der Humanmedizin ausgezeichnet.
Die Epilepsie-Sprechstunde
Die Sprechstunde wird für Tierbesitzer und Tierärzte angeboten und von der Firma Nestlé Purina PetCare unterstützt. Je nach Umfang Ihrer Anfrage und Beratungsbedarf entscheidet unser Team, ob wir dies mit einem kurzen Telefonat klären können, oder ob wir Ihnen einen Besprechungstermin oder einen Untersuchungstermin anbieten.